° auf arte lief gerade eine unglaublich schöne dokumentation: 13 lakes von james benning. eine reise zu dreizehn seen in den usa, dreizehn zehn minuten lange einstellungen, ungeschnitten, mit unbewegter kamera, kein kommentar, nur umgebungsgeräusche. unfassbar schöne bilder, die von der strenge des konzeptes davor bewahrt werden, zu kalenderblättern zu werden.


der vordergrund stets wasser, kein ufer, kein (stand)ort, in der mitte des bildes der horizont, darüber ein himmel. und doch immer ganz anders: mal hart an der grenze zur völligen abstraktion, zwei grau, eine linie, unbewegt; oder umgekehrt: ein drohender himmel, windgepeitschtes wasser, das unter wirbelnden schleiern verschwindet, ein bild nur aus bewegten strukturen; oder: eine schattenhafte insel inmitten eines unbestimmten raumes aus licht, in dem himmel und wasser verschmelzen, und hier und da flitzten die phantastischen schatten vorbeifliegender vögel über die spiegelnden flächen und brachten eine art japanischer wirkung hervor.

andere einstellungen mutieren zum irritierenden hörbild, wenn in der scheinbaren einsamkeit des fast leeren bildes minutenlang ein güterzug zu hören ist - oder schüsse aus der grandios gedoppelten kulisse eines gebirgssees.

schade nur, dass die fernsehbildqualität so maessig ist, das wäre sicher was für hdtv.
22.08.2004