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20 jahre TOM's bar, berlin: wo sonst stumm im hintergrund pornofilme gezeigt werden, war nun eine bühne, auf der die wirklichkeit in person zweier leibhaftiger filmakteure arge mühe hatte, der perfektion ihres überlebensgrossen abbildes nachzueifern. da das geschehen massgeblich unter der gürtellinie stattfand, war diese bühne viel zu niedrig und so dürfte nur die erste reihe einen vernünftigen ausblick gehabt haben, der rest hat wohl weniger zu sehen bekommen, als normalerweise unten im darkroom. dennoch andächtiges drumherumstehen, diszipliniertes gedränge; endlich einmal von der der sonst so lässig zur schau gestellten beiläufigkeit des pornoguckens entbunden, das zusehen entlastet von aller heimlichkeit, ja aus höflichkeit geradezu verpflichtet den darstellern gegenüber. die, man kann es nicht anders sagen, mühten sich redlich, wenn auch die motivation ganz offensichtlich ebenso weit im geschäftlichen lag wie meist auch auf der leinwand. so steigt die anteilnahme des publikums erst beim dritten und finalen 'set', der mit bereits wippenden erektionen ebenso abrupt begonnen wurde wie der zweite wegen offensichtlicher aussichtslosigkeit der bemühungen abgebrochen; es ist geradezu ein sturz in eine umklammerung, ein gegenseitiges, blickverbergendes festsaugen am anderen, eine heftig schwankende doppelmonade, völlig konzentriert auf ihr ziel, zweimal ganz oberarm, faust und schwanz. das publikum fiebert, leidet nun mit, hofft, ersehnt ein happy end: nach langen, endlos erscheinenden minuten gibt es erleichterten, spontanen zwischenapplaus als endlich der erste darsteller nicht überwältigend, aber doch unübersehbar zum höhepunkt kommt, ein applaus, der kurz darauf auch den zweiten zum erfolg führt und beide in eine kurze, strahlende schlussverbeugung entlässt.
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mehrere absätze wären schöner gewesen. der Text ist ganz schön fies unleserlich. dafür umso erheiternder wenn man ihn dann doch entschlüsselt. :-)
Sean, 28.05.2002
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fies unleserlich... puehhhh, selber! :-)
mB, 28.05.2002
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ich fand das als stilmittel textlicher gestaltung gut gelungen (sollte es denn absicht gewesen sein), das zog einen so mit sich bis zum erlösenden höhepunkt der akteure und der geschichte. und fies unleserlich? keineswegs.
Laurin, 29.05.2002
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der text hat stil, jawoll!
phil, 30.05.2002
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danke! mehr davon!
stephan, 30.05.2002
schönes neues wort gelernt, das aber offenbar nicht mehr in mode ist: sakralgrübchen. es meint die beiden überaus erotischen viewer icon vertiefungen knapp oberhalb des viewer icon gluteus maximus. eine neuere, gar offizielle bezeichnung liess sich nicht ausfindig machen: 'rücken und grübchen' führt überwiegend zu banal verbal-erotischem, 'lenden und grübchen' brachte immerhin einen netten artikel über türkische tanzknaben und eine treffliche antike beschreibung der erotischen wirkung weiblicher sakralgrübchen, 'lendengrübchen' existieren nur in einigen erotiklexika und das neutralere 'rücken und vertiefungen' zeitigt heiter vermischtes aus sciFi, geo- und zoologie... feiern wir also weiterhin das sakralgrübchen!
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schöner name. ich nannte diese großartigen täler bis jetzt voller unkenntnis schlicht "grübchen über dem hintern". doch nun: heilig sollen sie sein!
isore, 23.05.2002
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ich fragte mich grad, was daran denn so 'sakral' ist? und google wusste da auch nur einen link. ...ahso, wegen dem kreuzbein. is aber keine krankheit - gottseidank =:-)
phil, 27.05.2002
TV power
na, wer sagt's denn: fernsehen trainiert auch, und zwar ganz ordentlich! nach drei wochen tour de france hatte mein fahrrad der ungestümen kraftentwicklung meines antritts nichts mehr entgegenzusetzen: spontaner viewer icon abriss der tretkurbel! 1 cm stahl einfach so durch - puh... wo krieg ich denn jetzt bloss schnell ein neues rad her?! der sommer ist bestimmt bald vorbei.
ansonsten: herzlichsten glückwunsch an Erik Zabel für sein !
es war die schönste und spannendste tour de france ever!
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michael, ist das dein ernst?
roland, 31.07.2001
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was ist denn so überraschend? die ungeheure kraftentfaltung, oder meine begeisterung für die tour? anyway: zweimal JA, ist mir beides ernst, wenngleich ich nicht unbedingt auf der angenommenen ursache von punkt 1 bestehe... :-)
mB, 31.07.2001
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Punkt 1 glaubte ich sofort.
Tour de France war noch nie spannend, aber auch noch nie so langweilig wie diesige. Na, aber ich will nicht streiten...
roland, 01.08.2001
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und war doch spannend!!!! :-)))
mB, 05.08.2001
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Ich kann den meisten Sportarten nur dann etwas abgewinnen, wenn ich selbst aktiv dabei bin (Ausnahmen wie Kunstturnen bestätigen die Regel). Allerdings kann ich nachvollziehen wenn Leute Radfahren aus ähnlichen Motiven sehen wie ich das Beach-Volleyball der Damen. Aber sonst?
Sean, 06.08.2001
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die tour war spannend, aber wohl nur für die, die ein bißchen was vom radsport verstehen und nicht nur wegen des "teams telekom" glotzen. das grüne trikot ist nun wirklich das unwichtigste von allen und meine anerkennung gilt in erster linie denen, die am ende in der gesamtwertung einen guten platz belegt haben.
daniel, 09.08.2001
lebensmut
an originalen ist in berlin ja kein mangel, wer schon länger hier ist, erinnert sich vielleicht an die alte frau mit den drei einkaufswagen voller blauer (müll)säcke, die auf dem kudamm lebte, die erleuchtete ältere dame, die mit dem "Ficken für Christus" transparent (sorry, ich weiss den text nicht mehr so genau) tagaus, tagein an der gedächtniskirche demonstriert hat, an den alten mann mit seinem, wie ein pakistanisches taxi masslos überdekorierten rollstuhl, der bei jeder loveparade und bei jedem csd mitfuhr, an Lady Sunshine, die drogenabhängige, die man überall in kreuzberg in den bars treffen konnte, und die immer wieder ihre freidrinks bekam, auch wenn man sie regelmäßig nach bühnenreifen ausrastern rauswerfen musste. Sie alle sind verschwunden, einige schon tot und es gibt immer weniger dieser randfiguren, für die ich berlin so liebe. Heute habe ich in der u-bahn eine von ihnen wiedergesehen, ein erschreckendes bild, mit dem umzugehen mir ziemlich schwer fällt: eine frau völlig unbestimmbaren alters und so dünn, dass ich unwillkürlich assoziationen zu comics, zu fiktiven, gezeichneten figuren hatte, weil es einfach unmöglich erscheint, so dünn zu sein. in krassem gegensatz zu dieser zerbrechlichkeit steht ihr bestimmtes, fast agressives auftreten, die art, mit der sie ihr äußeres inszeniert: eine grotesk voluminös wirkende strickmütze, dazu sehr kurze hose, ärmellose weste, aus denen ihre arme und beine herausragen, mit faltiger haut bezogene knochen, nicht dicker als die krücke, die sie dabeihat und auf die sie sich lehnt, wenn sie wie früher mit lauter klarer stimme um eine spende für ihren lebensmuut bittet, immer mit mit starker betonung auf der letzten silbe und sehr langgezogenem uuu...
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Die Plastiktütenfrau kannte ich auch, es gab mal einen längeren Artikel über sie in der Berliner Zeitung. Und die Skelettfrau fährt immer auf bestimmten U-Bahn-Strecken (U7, wenn ich mich recht erinnere). Über sie sah ich mal einen Fernsehbeitrag in einem dieser "Boulevard-Magazine". Angeblich soll sie ihr ganzes Geld, das sie erbettelt ihrem Sohn zur Verfügung stellen, natürlich sollen das horrende Summen sein und dass sie so dünn ist, liegt an einer Stoffwechselkrankheit. So das Fernsehen, nicht ich.
roland, 26.07.2001
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Aus der Abteilung »Besserwisserei«: U8 (ich habe sie fast jeden Abend auf meinem Nachhauseweg), aber auch auf der U1 (Kotti) habe ich sie schon einmal gesichtet...

Außerdem gab's in den 80er Jahren noch Tarzan (der auch im Winter fast nackt - nur mit einer Fellhose bekleidet - und barfuß durch Moabit lief) und den Sendermann, der mit Sandwichtafeln am Kudamm stand und vor Sendern (ich glaube von irgendwelchen Außerirdischen), die wir alle im Gehirn hätten, warnte.
Der Schockwellenreiter, 26.07.2001
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Wo wir schon dabei sind: der Slogan der Frau am Kudamm war "Ficken ist Frieden"!!! Und es gab auch mal auf Wahre Liebe oder so einen Bericht über sie, sie hat nämlich irgendwelche verblendeten Jünglinge in die Liebe eingewiesen, ihre Schüler (das waren traurige Gestalten, sage ich Euch).

Die dünne grüne Frau mit der Fistelstimme kenne ich auch schon seit Jahren (wird sogar in meiner guten alten Loveparade-Story erwähnt), allerdings hauptsächlich auf der Linie 7.

Und dann gab es noch in Charlottenburg so eine etwas dickere, die immer in Riesen-Parka und so eingepackt war. Die stank auch auf Meilen. Naja, einmal lag sie in einem Bushaltestellenhäuschen und sonnte sich oben ohne. Das war ein Anblick :-)

Aber am meisten nervt mich so ein Kerl der immer am Südstern steht und immer sagt 'Haben sie vielleicht ein paar Groschschschschen?'. Ich könnte ihn...

Ach ja, und dann gibt es noch den Haltestellenansager, hauptsächlich auf den U-Bahn-Linien 1 und 2, wurde aber auch schon divers andernorts gesichtet. Ist 40 oder so und wohnt noch bei Mama (gab's auch mal nen Bericht drüber) kennt aber das komplette Bevauge-Netz inkl. Umsteigemöglichkeiten auswendig und ersetzt den Schaffner. Wacht auch argwöhnisch darüber, daß man sich an sein Kommando 'zurückbleiben' hält. Zitat: 'Zurückbleiben hab ich gesagt Du Arsch mit Ohr!'. Man erkennt ihn immer daran, daß man einen U-Bahn-Wagen betritt in dem alle grinsen. Dann kann er nicht weit sein.
Sean, 26.07.2001
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und die nachtigall aus willmersdorf, bekannt aus funk und fernsehen. eher etwas aggressiver, wenn man ihr nix gibt.
stefan, 26.07.2001
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Nachtigall aus Wilmersdorf? Erzähl. Habe zwar viele Jahre in Wilmersdorf gewohnt, meide diesen Bezirk aber heutzutage tunlichst.
Sean, 26.07.2001
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Und der Typ mit Rock, auch ganz dünn, der immer im EX die Aschenbecher geleert hat. Den Rock trug er wegen einer Knie-Krankheit (sagte er). Und die Alte aus dem Anfall, die immer ihre Titten zur Schau gestellt hat (was bei ´ner 70jährigen nicht unbedingt vorteilhaft ist) und einem das Bier ausgetrunken hat. Jajaaa, und die gute alte Sunshine.....Gibt´s für all die kein Wachs- oder Holofigurenkabinett?
k, 26.07.2001
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die nachtigall stammt übrigens nicht aus wilmers- sondern aus ramersdorf, wo immer das im detail nun liegen mag... ein ziemlich tuckiger alter herr, dessen stimmliche qualitäten seinem namen hohn sprechen, recht bekannt aus presse, film und fernsehen...
mB, 31.07.2001
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[Nachtrag: unter dieser adresse gibt's mehr informationen zu 'lebensmuuut']
mB, 23.01.2002
things we can't live without: the robot jellyfish
Cool, endlich scheint die robotik in japan das stadium der nützlichkeit hinter sich gelassen zu haben und in die sphäre der poesie vorzudringen: Takara Toys bringt eine völlig zweckfreie und auch aus jeglichem pädagogischen anspruch entlassene, äußerst ätherische robotqualle auf den markt. tritt damit der vormarsch der roboter in eine neue phase ein? Sanftes dahingleiten- statt 16-facher berechnung des optimalen saugweges pro sekunde, wie es der Roboter-Staubsauger 'Dual Cyclone' DC06 von Dyson verspricht? the viewer icon missing link zwischen staubsauger und haustier stammt übrigens von chindogu inventor Kenji Kawakami und ist sicherlich die ökologisch korrektere alternative, allerdings ohne jede chance auf zulassung bei der robot vacuum cleaner rallye. vielleicht aber dennoch eine anregung für pragmatisch veranlagte AIBO besitzer; freunde der (nebenbei bemerkt völlig unangemessen verniedlichten) wonderborg von Bandai werden trotz der höheren beinzahl ihrer lieblinge wohl nicht in gleichem masse von dieser idee profitieren...